Gartenteich anlegen
Ein eigener Teich im Garten ist wohl der Traum vieler Hobbygärtner, denn er ist eine Oase der Entspannung und ein echter Blickfang. Naturnah gestaltete Teiche sehen nicht nur harmonischer aus, sie können auch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Schutz gefährdeter Tierarten leisten.
Folienteich oder Fertigteich?
Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten im Teichbau unterschieden: Der Folienteich und der Fertigteich. Fertigteiche sind vorgeformte Teichschalen aus Glasfaser verstärktem Kunststoff (GFK) oder aus Polyethylen (PE). Fertigteiche gibt es in allen Formen und Größen. Folienteiche sind die Königklasse der Gartenteiche, denn sie können das mit Teichfolie ausgelegte Gewässer komplett individuell planen und in Ihren Garten integrieren.
Der richtige Platz für einen Gartenteich
Entscheidend für die richtige Platzwahl des Teiches ist vor allem die Sonneneinstrahlung. Das Gewässer sollte weder zu viel Sonne noch zu viel Schatten bekommen. Idealerweise sind 2-3 Stunden Schatten pro Tag. Zu beachten ist auch, dass nicht zu viele Laubbäume in der näheren Umgebung stehen, da die herabfallenden Blätter wie Dünger im Wasser wirken und somit das Wachstum von Algen begünstigen.
Wer das Gewässer immer gut im Blick haben möchte, der sollte den Gartenteich in der Nähe der Terrasse anlegen.
Wichtig: Achten Sie darauf, dass der Teich für Kinder schwer zugänglich gemacht wird. Wer keinen Zaun um seinen Gartenteich bauen möchte, kann am Teichrand auch Rosen oder andere stachelige Gewächse pflanzen.
Größe und Form des Teiches
Der Gartenteich sollte sich harmonisch in die restliche Gartengestaltung einpassen. Kleinere Gewässer können mit einem Fertigteich realisiert werden. Bei größeren Flächen, sollten Sie sich für einen Folienteich entscheiden.
Grundsätzlich gilt aber: Je größer der Gartenteich, desto besser! Denn größere Wassermengen wirken natürlicher und können sich einfacher selber reinigen (weniger Pflegeaufwand!).
Um einen besseren Eindruck von der Größe und Form Ihres zukünftigen Gartenteiches zu bekommen, sollten Sie die Umrisse (z.B. mit einer Schnur oder Holzpflöcken) markieren.
Teichbau – Schritt für Schritt
- Markieren Sie als erstes die Teichumrisse (z.B. mit Sand). Kennzeichen Sie auch die verschiedenen Teichzonen mit Sand.
- Messen Sie nun mit einem Bandmaß die notwendige Größe der Teichfolie und das Vlies. Messen Sie hierbei ruhig großzügig und rechnen Sie mind. 50 cm Rand hinzu.
Breite der Folie = Breite des Teichs + 2x Teichtiefe + 50 cm Rand
Länge der Folie = Länge des Teichs + 2x Teichtiefe + 5 0cm Rand
- Tragen Sie die Erdschicht nach und nach von außen nach innen ab:
Sumpfbereiche: ca. 10 – 20 cm tief
Flachwasserzonen: ca. 40 – 70 cm tief
Tiefwasserzonen: ca. 90 – 150 cm tief
Achten Sie beim Ausheben darauf, dass das Gefälle zwischen den verschiedenen Teichzonen maximal 30° beträgt.
- Legen Sie die Mulde mit dem Teichvlies aus, welches zum Schutz gegen Steinen und Durchwurzelung notwendig ist. Wenn Sie einen Fertigteich einsetzen, ist dieser Schritt nicht notwendig.
- Verlegen Sie nun die Teichfolie sorgfältig bzw. setzen Sie Ihre Teichschale ein. Damit die Folie nicht verrutscht sollten Sie den Überstand mit Erde und Steinen abdecken und festtreten.
- Befüllen Sie die Tiefwasserzone mit Teichkies und Substrat. Jetzt können Sie den Teich 1/3 mit Wasser befüllen und mit der Bepflanzung beginnen. Nach der Bepflanzung können Sieden Gartenteich komplett mit Wasser füllen.
Effektive Teichtechnik
Wasserfilter im Gartenteich sind meist nur bei kleineren Teichen notwendig. Wenn der Standort stimmt und kein starker Nährstoffeintrag stattfindet, kann das Gewässer auch ohne technische Hilfsmittel das biologische Gleichgewicht halten.
Sollten Sie Fische oder andere Lebewesen in Ihrem Gartenteich einsetzen, dann ist auf jeden Fall ein Wasserfilter notwendig.
Zusätzliche Sauerstoffversorgung erhalten Sie mit Teichbelüftern. Ein Oberflächenabsauger (Skimmer) entfernt den groben Schmutz von der Teichoberfläche.
Wenn Sie Ihren Teich in der Nacht oder bei Dämmerung in Szene setzen möchten, eignen sich dafür spezielle Teichlichter oder Wasserspiele. Planen Sie hierfür die Kabelführung bereits beim Teichbau ein.
Gartenteich bepflanzen
Da auch Pflanzen das Wasser reinigen, sollten hier auf keinen Fall gespart werden. Wählen Sie die Pflanzen je nach Teichzone aus. Kokosmatten helfen auf ebenen Flächen den Pflanzen Fuß zu fassen. Böschungsmatten sind für die Bepflanzung von steileren Abschnitten geeignet.
Für ein stimmiges Bild können Sie anschließend das Ufer beispielsweise mit Gräsern bepflanzen.